Presseaussendung „OETI – Institut fuer Oekologie, Technik und Innovation GmbH“ – 16. Februar, 2022

Neue Bauweisen und Materialien sowie der Trend zu nachhaltigen Wohn- und Arbeitsgebäuden haben die Nachfrage nach Innenraumluft-Messungen und Zertifizierungen stark steigen lassen. Das „OETI – Institut fuer Oekologie, Technik und Innovation GmbH“ hat diese Anforderungen früh erkannt und war mit seiner CLEANAIR Zertifizierung basierend auf dem Qualitätsstandard „CLEANAIR“ einer der Vorreiter bei der Zertifizierung von Innenraumluft-Standards in Österreich. Zusätzlich wurde das Unternehmen nun wieder auf die ISO 16000 Teil 2, 3, 6, 9 und 11 sowie die EN 16516, die sich auf Emissionsmessungen beziehen, akkreditiert.

Studien zufolge halten sich die meisten Menschen in Europa und den USA knapp 90 Prozent ihrer Lebenszeit in Innenräumen auf. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass Bauherrn und Planer noch mehr Augenmerk darauflegen, Wohnhäuser und Arbeitsgebäude frei von schädlichen Substanzen zu bauen. Dabei gibt es verschiedene Parameter, Innenraumluft zu messen. Einer davon ist die Emission, also beispielsweise die Abgabe von Stoffen an die Umgebung durch eine Quelle – zum Beispiel einen Baustoff, schildert Dipl.-Ing. Rolanda Ratkic,technische Expertin für den Bereich Emissionsanalytik und Innovation im Labor Analytik/Chemie bei OETI. „Je kleiner Emissionsmassenströme an flüchtigen organischen und geruchsaktiven Stoffen aus den eingebauten Produkten sind, umso höher ist die Sicherheit, dass eine niedrige Innenraumkonzentration an flüchtigen organischen Verbindungen besteht und eine geruchlich unauffällige Innenraumluft herrscht.“

Umfassender Service unter einem Dach

Die beprobte Innenraumluft wird mittels HPLC auf Aldehyde (eine chemische funktionelle Gruppe) untersucht.

Das CLEANAIR Zertifizierungssystem eignet sich für Räume und Gebäude im öffentlichen und privaten Bereich und beschreibt die Anforderungen an die Innenraumluft in Bezug auf Geruch, den Gehalt an flüchtigen organischen Verbindungen, Cancerogenen der EU-Kategorien 1 und 2 (EU-Richtlinie 67/548/EWG) und Formaldehyd von neuen oder umgebauten bezugsfertigen Innenräumen nach Abschluss aller bauseitigen Arbeiten und/oder Inneneinrichtungsarbeiten vor Übergabe an den Nutzer.

Diese Parameter sollten bei der Errichtung, Renovierung bzw. bei Bestandsobjekten aus Schutz vor belästigenden Emissionen und Gerüchen standardmäßig von Bauherren wie etwa der Bundesimmobiliengesellschaft, Banken, Büroplanern oder Errichtern von Bildungs- und Pflegeeinrichtungen überprüft werden, erklärt die Expertin. „Wir haben jahrzehntelange Erfahrung bei der Geruchsprüfung vor Ort sowie bei Raumluftanalysen von Formaldehyd oder flüchtigen organischen Verbindungen (VOC).

Hunderte verschiedene organische Verbindungen werden analysiert
Seit März 2021 prüfen die Expert*innen bei OETI in den neuen Laborräumlichkeiten in Wien mit modernster technischer Ausstattung. Eine Besonderheit, neben der direkten Probenahme aus der Innenraumluft, sind etwa die Emissionskammern. Hier kann gezielt die Quelle des Emittenten gefunden werden, indem beispielsweise unterschiedliche Baumaterialen in die Kammer gelegt und die Emissionen direkt gemessen werden.

Bei der Emissionsmessung können hunderte verschiedene Analyte, also chemische Verbindungen, nach ISO 16000 Teil 6 bzw. Teil 3 bestimmt werden, schildert Rolanda Ratkic: Flüchtige organische Verbindungen in der Luft werden gemäß der Weltgesundheitsorganisation WHO beispielsweise nach ihrem Siedepunkt bzw. der daraus resultierenden Flüchtigkeit eingeteilt. Dazu zählen etwa Lösungsmittel, Farben, Lacke, Kleber oder Ausgleichsmassen. Ob diese Materialien die Luft belasten, wird zuerst in den Räumlichkeiten vor Ort untersucht, indem eine Probe entnommen wird. Diese wird dann im Labor mittels Thermodesoption ausgeheizt und mittels GC-MS (Gaschromatograph mit Massenspektrometer) bzw. HPLC (Hochleistungsflüssigkeitschromatographie) analysiert.

Unterschiedliche Materialien werden jeweils in die Emissions-Kammern gelegt und die organischen Verbindungen die daraus emittieren, werden gemessen

Starke Nachfrage an Innenraumluft-Zertifizierungen
Für die Expertin liegt es auf der Hand, warum diese Zertifizierungen immer mehr gefragt sind. „Nicht nur Bauherren legen bei der Errichtung großen Wert auf nachhaltige Lösungen, auch Endverbraucher, also Mieter, Käufer oder Eigentümer, möchten heute vermehrt überprüft wissen, dass emissionsarme Produkte verwendet wurden und die Luftqualität in den Innenräumen gesund und gut ist. Die CLEANAIR Zertifizierung bestätigt diese umfangreichen Messungen und garantiert dem Kunden durch die Zertifizierung deren Gültigkeit.“

Die „wohngut Bauträger Gmbh“, welche schon seit geraumer Zeit gemäß dem CLEANAIR Standard zertifiziert ist, steht für moderne und leistbare Bauqualität, persönliche Begleitung in der Planung und eine professionelle und sorgfältige Übergabe.

Die wohngut Bauträger GmbH über die Kooperation: „Wir haben immer schon Wert daraufgelegt, schadstofffreie Produkte und Baustoffe einzusetzen, gerade weil das Thema Allergene für den Endnutzer immer wichtiger wird. Als wir von dieser Zertifizierung erfahren haben, die es dem Generalunternehmer ermöglicht, eine zusätzliche Qualitätsprüfung vorzuweisen, haben wir das natürlich gleich in die Wege geleitet. Für die örtliche Bauaufsicht ist es zudem auch von Vorteil, weil die Werte gesammelt vorliegen und die Produkte besser nachverfolgt werden können“. Raumluftzertifizierung ist daher beim Bauträger bereits Bestandteil der Ausschreibung.

„Das Bewusstsein für Ökologie ist generell mehr bei den Menschen angekommen. Das beginnt bei den Lebensmitteln und geht bis zum Thema Bauen und Wohnen. Dass es immer mehr Zertifizierungen gibt, kommt auch bei den Endnutzern an und wird somit mehr nachgefragt. Ich denke dieser Trend wird sich in Zukunft noch weiter entwickeln.“

Weitere Informationen unter www.clean-air-forum.com

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